THE HIDDEN PATH Episode #5 - OPTIMISATION IS KEY
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Vélo
Dienstag, 2. März 2021

THE HIDDEN PATH Episode #5 - OPTIMISATION IS KEY

Nachdem 2020 letztendlich die Olympischen Spiele nicht stattgefunden haben, aber viele andere Dinge passiert sind, hat die gemeinsam mit JULBO und Maxime Marotte geschaffene Webserie „The Hidden Path“ ihr Versprechen gehalten und zeigt weiterhin das tägliche Leben eines Spitzensportlers bei der Verfolgung seiner Ziele, Bewältigung von Hindernissen, Erringen von Erfolgen.... seinem Alltag eben.
Da die Olympischen Spiele von Tokio nun auf den Sommer 2021 verschoben worden sind, wollten wir das Projekt The Hidden Path nicht vorzeitig beenden. Somit gehen wir in die zweite Staffel, und begleiten den JULBO Athleten und internationalen XCO-Fahrer noch enger und privater.

Maxime, am Ende der letzten Staffel musstest du erfahren, dass dein Arbeitgeber Cannondale Factory Racing deinen Vertrag nicht verlängern würde. Hattest du damit gerechnet?

Nein, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Das war schon ein großer Schock und auch besonders schwer zu verkraften, weil die Nachricht nicht gerade zu einem günstigen Zeitpunkt kam, nämlich nur wenige Tage vor den ersten Weltcup-Rennen. Die Saison war eh schon sehr speziell gewesen (siehe Artikel Episode 4, Anm. d. Red.), und diese Ankündigung sorgte für noch mehr Instabilität in einem Jahr wie 2020, das ohnehin schon alles andere als ein gewöhnliches Jahr war. Das Team wollte eigentlich mit mir weiter machen, doch das Brand Management hatte auf höherer Ebene etwas anderes entschieden. Die Verträge haben alle eine begrenzte Laufzeit, meiner lief über zwei Jahre und sollte zum damaligen Zeitpunkt eigentlich verlängert werden, dass dies nicht gesehen würde, hatte ich absolut nicht erwartet! Das musste ich erst mal verdauen und gleichzeitig die härtesten Rennen des Jahres fahren und ein neues Team finden.

The Hidden Path

Und hat dir diese Situation die Ergebnisse in den hintereinanderweg stattfindenden Weltcup-, WM- und EM-Rennen vermasselt?

Na es wäre mit Sicherheit besser gelaufen, wenn ich den Kopf frei gehabt hätte. Aber so ist das Leben eines Leistungssportlers eben. So eine Nachricht am Anfang der Saison zu erhalten, war nicht einfach, aber so war es eben nun mal. Am Start war ich mental aber so wie immer drauf, ich war da, um zu gewinnen und zu versuchen, mein Bestes zu geben. Man kann sich natürlich immer fragen, wenn ich den Kopf frei gehabt hätte, wäre ich beim zweiten Short Track vielleicht nicht gestürzt…

The Hidden Path

Wie durchlebt man denn so eine Zeit der Ungewissheit (ohne Arbeitgeber) als Hochleistungssportler, der in einigen Monaten an den olympischen Spielen teilnehmen will?

Um ehrlich zu sein, war das keine leichte Zeit. Das Team weniger als ein Jahr vor den olympischen Spielen zu wechseln, ist natürlich alles andere als ideal, vor allem, wenn man bedenkt, mit welcher Akribie wir vier Jahre lang an jedem Detail gefeilt haben. Da ist in mir schon einiges zusammengebrochen. Aber es half ja nichts, mich im Selbstmitleid zu ertränken, ich musste den Blick weiter nach vorn richten. Und nach zwei, drei Tagen Trübsal blasen, hatte ich eigentlich sehr schnell wieder Oberwasser.
Denn die Dinge entwickelten sich rasant. Schon bald war ich in Gesprächen mit Santa Cruz und sowohl das (italienische) Team wie auch die (kalifornische) Marke zeigten sich sehr interessiert, meine Vorstellungen zu hören. Ein Team zu finden war nicht schwierig, aber ein Team zu finden, das meine olympischen Medaillen-Ambitionen teilte, war eine echte Herausforderung.. Santa Cruz ist eine Marke, die die Mittel hat, Großes zu erreichen und die in jeder Disziplin, für die sie sich engagiert, alles gibt. Ich glaube, wir können zusammen eine echte Erfolgsgeschichte schreiben.

The Hidden Path

Dieser Wechsel ins Team von Santa Cruz FSA bringt viel Neues mit sich (neues Rad, neue Partner, neue Teamkollegen). Wie fühlst du dich damit gerade?

Grundsätzlich komme ich mit dieser Strukturveränderung super klar. Vor allem habe ich ein gutes Feeling auf dem Rad und das ist ein sehr wichtiger Punkt für mich. Das habe ich von Anfang an, bereits bei den ersten Runden im November festgestellt und das bestätigt sich von Tag zu Tag mehr. Dadurch, dass die Lenkzentrale tiefer und dadurch meine Position aggressiver ist als bei meinem vorherigen Rad, habe ich mich schnell eingewöhnt und hatte sofort Lust so richtig loszulegen.
Auch das Team muss sich in ein neues Projekt hinein finden, dessen Dimension im Vergleich zu den vergangenen Saisons eine ganz andere ist. Die Partner sind super engagiert und stellen uns alle Mittel zur Verfügung, die wir zur Verwirklichung unserer Ziele benötigen. Die Test-Sessions, das Finetuning, die Fotoshootings... Alles läuft sehr professionell ab und wir kommen noch schneller voran, als ich mir es zu träumen gewagt hätte. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie ein Projekt Stück für Stück auf die Beine kommt, bei dem ich einer der Hauptakteure bin. Tatsächlich werde ich die Rolle des Teamkapitäns übernehmen an der Seite von Top-Fahrern wie Luca Braidot, der noch nicht mit großen Profi-Teams gefahren ist, sowie anderen jungen Fahrern, die ich versuchen werde, an meine Philosophie vom Leistungssport heranzuführen. Mit 34 Jahren habe ich im Sport schon einige Erfahrung gesammelt, die ich gern weitergeben möchte. Das ist eine Rolle, die mir viel gibt und die ich gern übernehme.
Trotz all dieser Neuheiten und Veränderungen laufen viele Dinge aber weiter wie bisher, denn ich arbeite weiterhin mit meiner engsten Crew zusammen wie meinem Coach, meinem Mechaniker, meinem Physio, meinem Athletiktrainer und einigen Partnern wie Julbo.

The Hidden Path

Nach dem Auf und Ab des Jahres 2020, glaubst du, dass die Olympischen Spiele dieses Jahr tatsächlich stattfinden?

Ja, ich bin ganz zuversichtlich, dass dieses Jahr ein olympisches Jahr sein wird! Der Verband und die internationalen Gremien haben uns bestätigt, dass die Spiele stattfinden, auch wenn manche Medien vielleicht anderes berichten. In jedem Fall müssen wir uns vorbereiten, und das tun wir, so als ob die Spiele stattfinden. Das vergangene Jahr hat uns gelehrt, uns permanent an Änderungen im Wettkampfkalender anzupassen, wir werden also am Tag X bereit sein. Aber erst einmal braucht man eine Eintrittskarte für Tokio! Das ist alles andere als einfach, denn nur zwei Sportler werden Frankreich vertreten. Und angesichts des momentanen Niveaus der Franzosen, wird es heiß her gehen! Ich konzentriere mich daher zu 100% auf die beiden ersten Weltcup-Rennen… Und die anderen tun das Gleiche!

The Hidden Path

Nachdem wir in der 1. Staffel von „The Hidden Path“ hinter die Kulissen deines Teams blicken durften, was können wir in der 2. Staffel erwarten?

In der 1. Staffel konnten wir mein Verhältnis zu meinem persönlichen Staff, insbesondere zu meinem Coach zeigen. In dieser 5. Episode zeigen wir die enge Zusammenarbeit mit Philippe (sein Coach, Anm. d. Red.) und all die winzigen Details, die bei der Vorbereitung den Unterschied ausmachen. Wir schauen auch hinter die Kulissen des neuen Teams und auf unsere Herangehensweise an die Vorbereitung auf die olympischen Spiele. Für die Zuschauer ist es sicherlich interessant zu sehen, wie wir mit aller Kraft auf ein großes Ziel hinarbeiten. Als Leistungssportler hat man nicht viel Zeit, sein Spitzenniveau zu erreichen. Die Herausforderung ist also enorm! Und dann natürlich der Teamwechsel verbunden mit einer neuen Philosophie und Herangehensweise ... Bei Cannondale war der Staff hauptsächlich deutsch, bei Santa Cruz ist das Team italienisch. Schon kulturell funktionieren die Dinge da nicht gleich. Es gibt keine gute und keine schlechte „Schule“, aber für die Zuschauer wird es sicher genauso interessant sein wie für mich, zusammen diesen Entwicklungsschritt zu gehen.

The Hidden Path

Die 2. Staffel von „The Hidden Path“ umfasst drei Episoden mit der Entscheidung um die Olympia-Qualifikation als krönenden Abschluss. Das sollten Sie keinesfalls verpassen und daher unbedingt den Youtube-Kanal von Julbo Eyewear abonnieren.

Team present in the article

MAXIME MAROTTE

MAXIME MAROTTE

Cross-Country

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