Was bedeutet Cross-Country Olympic (XCO) ?

Die Saison ist in vollem Gange und wir wollen die Gelegenheit nutzen, um Ihnen die olympische Cross-Country Disziplin (XCO) des Mountainbikesports zu erklären, die beim Weltcup ausgetragen wird.

Cross-Country, was heißt das, woher kommt es? 

Die Mountainbikedisziplin Cross-Country, deren erster Weltcup 1990 ausgetragen wurde, hat in den vergangenen drei Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel durchgemacht. Nachdem sich die Sportart 1996 in Atlanta ihre ersten olympischen Sporen erwarb, hat sie sich im Laufe der Zeit zu einem dichteren, technisch anspruchsvolleren und spektakuläreren Format weiterentwickelt. Und ist dadurch attraktiver fürs Fernsehen und die Zuschauer geworden. Die vor zwanzig Jahren üblichen zweieinhalb bis drei Stunden langen Rennen wurden auf 1 h 20 mit bis max. 1 h 30 min und Streckenlängen zwischen 3 und 4 km eingekürzt. Auch die Fahrer sind dieser Entwicklung gefolgt und haben ihr Leistungsprofil an eine Disziplin angepasst, in der kurze, intensive Leistungsspitzen dicht aufeinander folgen. 

Julbo - Cross Country

Was ist ein Weltcup?

Im Gegensatz zu einer Weltmeisterschaft - ein Wettbewerb mit einem einzigen Rennen - werden beim Weltcup das Jahr über mehrere Rennen auf verschiedenen Kontinenten ausgetragen. In der Saison 2022 finden so nicht weniger als neun Weltcup-Rennen in  Brasilien, Deutschland, der Tschechischen Republik, Österreich, Schweiz, Andorra, USA, Kanada und Italien statt. Die Gesamtwertung ergibt sich aus den Punkten aus den XCC- und XCO-Rennen (dazu mehr an späterer Stelle). Die Saison über werden kein Joker und kein Bonus vergeben. Doch es passiert nicht selten, dass ein Fahrer bereits vor dem letzten Rennen die Gesamtwertung gewinnt und so im Finale gar nicht erst antritt. Beim XCC ist in diesem Jahr neu, dass es hier am Ende des Jahres eine eigene Gesamtwertung und zwei Trophäen (für Männer - Frauen) gibt. 

Und jetzt fragen Sie sich bestimmt: kann da jeder teilnehmen? Nein. Um an XCO-Rennen teilnehmen zu dürfen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man hat wenigstens 60 UCI-Punkte oder man ist Mitglied der Nationalmannschaft.

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Die Strecken 

Der entscheidende Vorteil von XCO-Rundstrecken besteht darin, dass sie „aus den Skigebieten herunter geholt wurden“. Heute lässt sich ein olympischer Cross-Country-Wettkampf „fast“ überall organisieren. Vorbei die Zeiten langer Steigungen, jetzt geht es eher über „Buckel“ von 30 Sekunden bis 2 oder maximal 3 Minuten. Auf diese Weise konnte der Mountainbikesport auch näher an bevölkerungsreichere Regionen gebracht werden. Einige Orte wie insbesondere Nove Mesto, ein etablierter Weltcup-Austragungsort für den Biathlon und Skilanglauf, profitieren von der im Sommer ungenutzten Infrastruktur, um in der schönen Jahreszeit ein ideales Umfeld für den Mountainbikesport anzubieten und so werden seit 2011 hier auch MTB-Weltcup-Rennen ausgetragen. Die 3 bis 5 km langen Strecken sind also so angelegt, dass sie von den weltbesten Mountainbikefahrern in 12 bis 15 Minuten zurückgelegt werden können. Diese Elite-Fahrer und Fahrerinnen, die alle ähnlich schnell unterwegs sind, absolvieren pro Rennen zwischen 6 und 7 Runden. Seit mehr als fünfzehn Jahren sieht der Radsportweltverband Union Cycliste Internationale (UCI) pro Rundkurs zwei Technische Zonen vor. Hier können bei technischen Problemen und Reparaturbedarf alle Teile bis auf den Rahmen gewechselt werden. Somit müssen die Fahrer – im Gegensatz zum Cyclo-Cross, wo ein Bike-Wechsel erlaubt ist – vom Start bis zum Ziel das gleiche Rad behalten. Wenn ein Fahrer kurz nach dem Verlassen der Tech-Zone ein technisches Problem hat, darf er nicht umkehren, sondern muss bis zur nächsten Tech-Zone fahren... 

Die Cross-Country-Strecken führen durch natürliches Gelände, können jedoch einige speziell angelegte Hindernisse enthalten wie verschiedene Sprünge, Steinfelder usw.   

Material 

Die Räder haben sich zusammen mit den Strecken weiterentwickelt. Als der Kanadier Roland Green 2001 mit seinem Fully bei der WM antrat und diese gewann, wirkte er noch wie ein Außerirdischer... Mittlerweile ist dieser Radtyp der Standard. Bis auf seltene Ausnahmen sind die Fahrer fast die ganze Saison über mit einem Federweg von 100 mm bis zu 120 mm vorn und hinten unterwegs. Warum? Die Vollfederung ermöglicht ein hohes Leistungs-/Fahrkomfortverhältnis, und die technisch immer anspruchsvolleren Strecken bewegen die Hersteller dazu, die Räder so weiterzuentwickeln, dass sie mit den wachsenden Anforderungen Schritt halten. 29-Zoll-Reifen sind an die Stelle der ursprünglichen 26-Zoll-Reifen getreten, weil sie das Überwinden von Hindernissen erleichtern, aber auch die Lenkerbreite hat sich über die letzten Jahre deutlich verändert. 

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Ein Weltcup, zwei Zeiten!

Seit 2018 veranstaltet der Radsportweltverband UCI einen neuen Wettbewerb am Freitag - den XCC! Dabei handelt es sich um den Cross-Country Short Track, eine Kurzversion des XCO über maximal 2 km, der in 20 bis 25 Minuten absolviert wird. Wozu das Ganze? Der XCC steht den besten 40 Fahrern der UCI-Gesamtwertung offen. Die Teilnahme ist Pflicht, doch wenn einer der Top-40-Fahrer verhindert ist, rückt der nächste Fahrer der Gesamtwertung nach und erhält eine Startgenehmigung. Das kürzere Format des XCC liefert taktische, engere Rennen mit mehr Risiko und konzentrierten Leistungsspitzen, die in der Regel in einem Sprint enden. Vor allem aber ist es eine Art Prolog für das XCO-Hauptrennen, bei dem die Startaufstellung für die ersten drei Startreihen des Hauptrennens am Sonntag ermittelt wird. Wenn also ein Fahrer aus dem Weltcup-Spitzenfeld dieses wichtige Rennen vermasselt, kann er sich durchaus am Sonntag in der dritten Startreihe wiederfinden. Nach der dritten Reihe wird den Fahrern ihre Startposition entsprechend ihrer Platzierung im UCI-Ranking zugewiesen. Der XCC ist also ein bisher der Elite-Kategorie vorbehaltenes Rennen. Und ein Jahr nach den ersten Weltmeisterschaften im Cross-Country Short Track hat der UCI nun beschlossen, spezifische Trophäen für diese Disziplin ins Leben zu rufen. Am Ende der Saison wird es also einen XCC-Weltcup-Gewinner geben und einen „Gesamt“-Weltcup-Gewinner, der beide Formate berücksichtigt. 

Das XCO-Hauptrennen 

Am Sonntag treffen die Fahrer der Elite-Klassen im olympischen Cross Country Hauptrennen aufeinander (von allen Cross-Country-Disziplinen ist nur XCO olympisch). 

Das max. 90-minütige XCO-Hauptrennen beginnt mit einem Massenstart (wie beim Biathlon). Bei einem Starterfeld von mehr als hundert Fahrern hat man nach einem schlechten Start kaum noch Chancen, eine gute Platzierung herauszuholen. Aufgrund der Dichte des Rennens führte der UCI die 80 Prozent-Regelung ein. Runde um Runde scheiden dabei alle Fahrer aus dem Rennen, die 80 Prozent unter der schnellsten Rundenzeit des Führenden liegen, werden aber dennoch im Ranking gewertet. Die Gesamtwertung berücksichtigt die Punkte aus den XCO- und XCC-Rennen.  

Zum Schluss noch eine Erklärung zu einem möglicherweise etwas verwirrenden Sachverhalt. Wenn Sie in der Presse Sätze lesen wie „Er erreicht den 4. Platz  und somit erstmals einen Weltcup-Podiumsplatz“,  dann haben Sie tatsächlich richtig gelesen. Bei jeder XCO-Etappe werden nämlich die fünf besten zur Siegerehrung aufgerufen. 

So, jetzt kennen Sie sich bestens im olympischen Cross-Country aus. Und können in der Sportbar oder in geselliger Runde wie ein Profi fachsimpeln. 

TEAM JULBO

Julbo - Cross Country
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